Von Katja Henkel / Fuldaer – Hünfelder Zeitung / Veröffentlicht am 12.07.2009
Premiere war gleich ein Erfolg
PRAFORST Die Premiere war gleich ein Erfolg: Das erste gemeinsame Benefiz-Golfturnier der Lions-Clubs Hünfeld und Fulda-Bonifatius lockte mehr als 70 Golfer und etwa 20 Schnuppergolfer auf die Golfanlage Hofgut Praforst.
Dort konnten die Teilnehmer den Spaß am Golfspiel mit dem karitativen Zweck verbinden – der Hilfe für hörgeschädigte und hörbehinderte Kinder und Jugendliche in Bolivien. Am Abend wurde der Spenden-Erlös mit mindestens 20 000 Euro beziffert.
Der Golfclub Hofgut Praforst mit seinem Präsidenten Wigbert Biedenbach hatte den Lions hierfür die Golfanlage kostenlos zur Verfügung gestellt. Die 18 Löcher wurden für den guten Zweck zunächst an Sponsoren „verkauft“, und auch ein Teil des Startgeldes floss in das Bolivien-Projekt. Die Golfer zogen in 18 Flights, also Kleingruppen von jeweils vier Personen ins Spiel. Gespielt wurde im Scramble-Modus, einem Spaßturnier, in dem nicht die Leistung des Einzelnen, sondern das Ergebnis der gesamten Gruppe zählt.
Fünf Stunden lang zogen die platzerfahrenen Golfer um die Löcher, darunter auch das Hünfelder Lions-Mitglied Walter Vogt, der den Tag trotz gelegentlicher Schauer sichtlich genoss. Reges Leben herrschte auf der Golfanlage aber nicht nur „draußen“. Die Schnuppergolfer übten sich unter Anleitung von Golfcoach Murray Spence am Abschlag und veranstalteten dann ein kleines Turnier über neun Löcher.
Am Abend folgten dann die traditionelle Tombola sowie die Siegerehrung, die gleichermaßen mit Spannung erwartet wurde. „Vorhin sagte jemand, dass das Golfspiel das Schönste im Leben sei, was es gebe“, zitierte Jürgen Dressler, Präsident des Lions-Clubs Hünfeld, einen Teilnehmer. „Heute haben Sie für andere Menschen gespielt – getreu dem Lions-Motto ,We serve‘ (Wir dienen) – dafür ein herzliches Dankeschön.“
Hilfe für Bolivien
Manfred Koch, Präsident der Lions Fulda-Bonifatius erläuterte den etwa 130 Gästen das Projekt der Lions international in Bolivien. Demnach leben in dem 9,2-Millionen- Einwohner-Land 60 Prozent der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze, 23 Prozent sogar in direkter Armut. 48 Prozent der Bevölkerung seien jünger als 19 Jahre. Für die etwa 130 000 Hörgeschädigten und Hörbehinderten unter ihnen gebe es jedoch weder Kliniken noch Institute, welche den Kindern und Jugendlichen helfen könnten.
Insgesamt sei das Projekt zum Bau von Kliniken und Instituten in Bolivien mit 1,6 Millionen Euro veranschlagt, wovon die Lions Deutschland bis zum Jahr 2011 insgesamt 400 000 Euro aufbringen wollen. Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit erhöht diese Summe anschließend auf das Vierfache, was zusätzliche Spendenanreize setzt. Partner bei der Umsetzung des Projekts in Bolivien ist die Christoffel-Blindenmission. „Wenn man gleichzeitig Spaß haben und etwas Gutes tun kann, dann haben wir ein großes Ziel erreicht“, so Manfred Koch, der den Zeitrahmen von drei Jahren als machbar bezeichnete.
Junge Gäste aus England
„Das Golfturnier dient lediglich als Medium, um das Geld zusammenzubekommen“, ergänzte Wolfgang Staminski, der gemeinsam mit Stefan Polak hinsichtlich des Ablaufes die Federführung übernommen hatte.
Vom Partnerverein der Hünfelder Lions aus Südengland war eine Delegation zu Gast. Zur Unterstützung des Programmes hatten sie den Projektchor „Forte Choir“ mitgebracht. Das ausschließlich aus Jungen bestehende Ensemble hatte – begleitet von den Hünfelder „Leos“ – stilecht ein eigenes Turnier am Minigolfplatz in Burghaun ausgetragen.
Die Premiere also war gelungen und – wie Staminski durchblicken ließ – gewiss nicht die letzte gemeinsame Benefiz-Activity von Hünfelder und Fuldaer Lions.