Eröffnung Hünfelder Tafel

Pressebericht: Stadtpfeiffer vom 05. Juli 2006

Eröffnung der Hünfelder Tafel

Hünfeld. Ein Prozent Hilfe ist mehr als 100 Prozent Mitleid. Diese Weisheit des Paters Phil Bosmanns zitierte Hünfelds Bürgermeister Dr. Eberhard Fennel bei der Neueröffnung der „Hünfelder Tafel“, die seit dem Wochenende in dem städtischen Haus in der Brunnenstraße in Hünfeld eröffnet wurde. Besonders stolz ist der Bürgermeister darauf, dass sich aufgrund nur eines Aufrufs 60 Menschen aus dem gesamten Altkreis Hünfeld zur Verfügung gestellt haben, die an dieser sozialen Einrichtung mithelfen wollen.

Nach dem Vorbild anderer Tafeln will die Einrichtung sozialschwachen und hilfsbedürftigen Menschen hochwertige Lebensmittel zur Verfügung stellen. Dazu ist laut Bürgermeister die enge Zusammenarbeit mit dem Einzelhandel in der Region erforderlich. Bei den angebotenen Waren handelt es sich um Produkte, die zwar noch uneingeschränkt verzehrt werden können, aber aufgrund ihrer Lagerzeit nicht mehr attraktiv präsentiert werden können oder deren Ablaufdatum bald bevorsteht. Wie der Bürgermeister in seiner Eigenschaft als DRK-Kreisvorsitzender betonte, verstehe der Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes, der die Einrichtung organisatorisch trägt, dies nicht als Konkurrenz sondern als Erweiterung des Netzwerkes von Hilfsangeboten. Deshalb habe am Anfang sogar die Überlegung bestanden, die Hünfelder Tafel als Außenstelle von Fulda zu betreiben. Besonderen Dank richtete er an die Leiterin der Sozialarbeit beim Roten Kreuz, Rosel Gombert und ihr Team, dem der frühere Präsident des Lions Clubs Hünfeld, Stephan Schmitt, Josef Vogt vom DRK-Kreisvorstand und DRK-Kreisgeschäftsführer Hans-Herbert Knittel angehörten. Sie hätten in den zurückliegenden Monaten Viel Arbeit geleistet, um das Projekt zum Erfolg zu führen. Dank sagte er besonders dem Lions Club, der nicht nur seinerzeit die Fuldaer Tafel finanziell mit angeschoben hatte, sondern sich auch in Hünfeld auf Dauer engagieren will. Besonders freue ihn, dass auch die Kolpingfamilie sich eingebunden und unter ihren Mitgliedern um Helfer geworben habe. Auch die Kirchen hätten dieses Projekt von Anfang an mit befürwortet. So manche Hinweise zur sozialen Notlagen habe er immer wieder von den örtlichen Pfarrern erhalten, betonte der Bürgermeister.

Auch die Stadt habe ihren Beitrag geleistet, in dem sie für das Projekt 90 Quadratmeter in diesem Gebäude kostenfrei zur Verfügung stelle. Worte des Dankes richtete er auch an das Autohaus-Deisenroth, dass sich bereiterklärt hat, die Wartung des Fahrzeuges der Hünfelder Tafel auf Dauer sicherzustellen und an Adalbert Röhrig, den ehemaligen Gebietsleiter von Rewe, der mit seiner Sachkunde den Arbeitskreis besonders bei der Beschaffung von Lebensmitteln unterstützt habe. Die St. Elisabeth-Stiftung werde dazu beitragen, das Projekt auch finanziell weiterhin abzusichern. Noch nicht abschließend geklärt werden konnte die Finanzierung der Fahrzeugbeschaffung. Dafür hofft Dr. Fennel noch auf Unterstützung. Er gehe davon aus, dass diese Einrichtung ähnlich erfolgreich betrieben werden könne, wie bereits der Kleiderladen beim DRK. Dazu sei es auch wichtig, dass die freiwilligen Helfer zu einem Team zusammenwachsen. Stephan Schmitt vom Hünfelder Lions Club nannte die Hünfelder Tafel eine besondere Herausforderung, der sich der Lions Club gern gestellt habe, zumal sich in diesem Projekt hervorragend die Ziele des Clubs widerspiegelnden, Menschen in Not zu helfen. Auch ihm persönlich habe die Arbeit in dem Vorbereitungsteam sehr viel Freude bereitet, und er werde auch weiterhin für den Lions Club das Projekt begleiten.
Die kirchliche Weihe der Einrichtung nahmen Pfarrer Alfons Gerhardt von der katholischen Kirchengemeinde St. Jakobus und sein evangelischer Amtsbruder Jürgen Gossler vor. Ausgehend vom Gleichnis des Barmherzigen Samariters betonten sie, dass mit dieser Einrichtung ein wichtiger Beitrag geleistet werde, Menschen in Not beizustehen, gleich aus welchen Gründen sie Hilfe benötigten. Am Schönsten wäre es, wenn solche Einrichtungen am Ende irgendwann überflüssig würden, weil jeder genug zum Leben habe, betonte Pfarrer Gerhardt.

In der Anlaufphase sollen zunächst 50 Anträge von Hilfesuchenden bearbeitet werden, die dann eine Berechtigung zum Einkauf in der Hünfelder Tafel erhalten. Als Öffnungszeiten sind zunächst dienstags und donnerstags von 15 bis 17 Uhr vorgesehen. Pro Öffnungstag werden insgesamt jeweils 10 Helfer benötigt.

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